Ritchey-Chrétien
oder Dall Kirkham ?
Häufig
liest man zu Dall Kirkham Teleskopen nicht immer ganz zutreffende und korrekte
Aussagen. Demnach wäre das Dall Kirkham Teleskope das ultimative Teleskop,
die "Fotomaschine" für die Astrofotografie mit der besten Bildqualität,
dem größten nutzbaren Feld und den besten Sternabbildungen.
Die Realität sieht leider nicht so aus.....
Da nicht jeder
mit der Wirkungsweise unterschiedlicher Teleskopsysteme vertraut ist, möchten
wir im folgenden auf einige Unterschiede zwischen sogenannten optimierten
Dall Kirkham Systeme und Ritchey Chrétien Systeme eingehen.
Obwohl die
optischen Spiegel einfacher und billiger in der Herstellung sind, konnte
sich das Dall Kirkham Design in der gehobenen Astrofotografie und vor allem
im Bereich der Forschung nicht durchsetzen. Grund dafür sind das zwangsweise
Vorhandensein optischer Linsen im Strahlengang und die damit einhergehende
chromatische Aberration. Die Linsen schränken zusätzlich die
nutzbare Bandbreite ein. Der Dall Kirkham ist ein sogenanntes "kaltes"
System und ohne die eingebauten Linsen völlig blind.
Die Ritchey-Chrétien
Bauweise mit zwei hyperbolischen Spiegeln bieten den großen Vorteil
das kein Linsensystem notwendig ist und dadurch keine chromatische Aberration
( Abbildungsfehler durch unterschiedlicher Wellenlänge oder Farbe
die verschieden stark gebrochen werden) auftritt. Zudem wird die Koma-Aberration
vollständige korrigiert.
Die Form der
außeraxialen Sterne ist deutlich mehr rund und punktförmiger
als zum Beispiel beim Classik-Cassegrain, Dall Kirkham oder mehr noch beim
Newton. Alle großen
Observatorien und Forschungseinrichtungen weltweit arbeiten, und das nicht
ohne Grund, fast ausschliesslich, mit Teleskopen nach dem Ritchey-Chrétien
Design.
Das Bildfeld
Optimierte
Dall Kirkham Systeme haben oft nur ein Bildfeld von 42 mm manchmal 50 mm,
dabei aber bereits deutliche Vignettierung. Als minimum kann in der heutigen
Zeit ein Feld von 52 mm als Standard angesehen werden. 52 mm entsprechen
der Diagonalen eines Vollformatsensor welcher in vielen DSLR und Astrokameras
Verwendung finden. CCD-Chips der neuen Generationen, die vermutlich in
einigen Jahren auch für erschwingliche Preisen auf dem Markt zu bekommen
sein werden, weisen eine Kantenlänge von 45x45 mm auf. Das entspricht
einer Diagonalen von 64 mm. Wer sein Teleskop, jetzt oder später, mit solchen Kameras benutzen
möchte sollte bereits jetzt darauf achten das ein Bildkreis von mindestens
64 mm annähernd vignettierungsfrei erreicht wird.
Alle Alluna
RC-Teleskope von 16 bis zu 24 Zoll können ein ebenes, koma- und astigmatismus-
freies Bildfeld von 65 mm ausleuchten. Für spezielle Anwendungsfälle
ist mit einem veränderten Bafflesystem und einem 5 Zoll Korrektor,
aber auf Kosten einer höheren Obstruktion, sogar ein Bildfeld von
echten 90 mm Durchmesser möglich.
Die Vignettierung
Was oft verschwiegen
wird ist die erhebliche Vignettierung die heutige Dall Kirkham Systeme
auf Kosten einer f 6,8 Öffnung aufweisen. Es schränkt das tatsächliche
Bildfeld für gut ausgeleuchtete Astroaufnahmen oder photometrische
Anwendungen weiter ein. Tatsache ist, das die meisten im Handel befindlichen
Dall Kirkham Teleskope bei einem Bildfeld von 42 mm bereits eine Vignettierung
von über 15% aufweisen! Alluna Ritchey Chrétien Teleskope vignettieren
4% bei 42 mm und nur 10% bei einem Felddurchmesser von 60 mm !
Übrigens,
Sie können jedes Alluna RC-Teleskope bei f 8,0 sowie mit Reducer mit
der schnellen f6,0 Öffnung benutzen. Es gibt bei f 6,0 keine Einschränkungen,
die Hohe Bildqualität ohne Astigmatismus und ohne Bildfeldwölbung
bleibt erhalten.
Die Spot Grösse
In der Werbung
werden Dall Kirkham mit Korrekturlinsen oft gegen Ritchey Chrétien
ohne Korrektor verglichen. Gesprochen wird in diesem Zusammenhang von einem
"Dramatischen Unterschied"! Nach dieser Bildmontage wären also die
Spots des Dall Kirkham circa 10X bessere als die eines Ritchey Chrétien
Teleskops.
Ein Vergleicht
DK mit Korrektor (ohne ist er blind) gegen einen RC ohne Korrektor ist
kein korrekter Vergleich und irreführend.
Tatsache ist,
das echte RC-Teleskope mit Korrektor einen kleineren Spotdurchmesser über
ein grösseres Bildfeld besitzen als die meisten Dall Kirkham Teleskope.
Der RMS Durchmesser beim RC ist unter 5 µm polychromatisch während
der Dall Kirkham beim selben Abstand mehr aufweist.
Ein Vorteil
eines RC-Teleskop ist der, das es auch ohne Korrektor auf einem großen
Bildfeld benutzt werden kann und damit Licht reflektiert vom UV- bis zum
langwelligen Infrarot. Es entstehen keine Farbveränderungen durch
ein eingebautes Linsensystem wie es beim Dall Kirkham zwangsweise vorhanden
ist.
Das RC-System
ist universell, es kann in fast allen Anwendungsfällen der Amateur
Astronomie sowie der astronomischen Forschung eingesetzt werden. Es kann
zum Beispiel mit Spektrographen verwendet werden oder in der Astrometrie
um symmetrische Sternabbildungen zu bekommen. Und nicht ohne Grund entstehen
die besten Astrofotos mit Ritchey-Chrétien Teleskopen.
Kollimation
Oft wird behauptet
das die Justage eines Dall Kirkham Teleskops deutlich einfacher sei als
beim Ritchey-Chrétien Teleskop.
Tatsache ist
aber das ein DK genauso justiert werden muss wie ein RC und die Kollimation
hauptsächlich von der Qualität und Stabilität des OTA`s
abhängig ist. Auch ist die Lage und die Zentrierung der fest eingebauten
Korrekturlinsen beim DK sehr kritisch und muss sehr genau stimmen. Das
ist auch ein Grund warum keine moderne und wesentlich genauere Sekundärspiegel-Fokussierung
am optimierten Dall Kirkham zum Einsatz kommt.
Die qualitativ
hochwertige Alluna Ritchey-Chrétien Teleskope können innerhalb
von drei Minuten perfekt justieren werden. Durch den hochwertigen OTA bleibt
die Kollimation dabei dauerhaft stabil. Durch die Sekundärspiegel-Fokussierung
und einem fixen und grossen M100 Anschluss an der Backplate unserer Alluna
RC’s können große Gewichte wie z.B. von CCD-Kameras ohne Einfluss
auf die Kollimation verwendet werden. Jedes Equipment, ob schwere CCD Kamera
oder Spektrograph, alles ist fest und ohne Durchbiegung mit dem Teleskop
verbunden. Es wurden bereits Projekte verwirklicht mit einem Instrumentengewicht um 50 kg! Für einfache Teleskope, die einem Okularauszug verwenden, undenkbar zu realisieren.
Warum baut
Alluna Optics keine Dall Kirkham Teleskope?
Es wäre
leicht für uns auch Teleskope nach dem einfachen und deutlich günstigeren
Dall Kirkham Design zu bauen. Die schlechtere
optische Leistung, das zwangsweise vorhandensein von Linsen im Strahlengang,
die Eingeschränktheit in der Nutzung sowie die nicht zukunftssichere
Bauweise machen ein Dall Kirkham System immer zu einem Teleskop zweiter
Wahl. Alluna Optics setzt auf Qualität und ein universelles und zukunftssicheres
Teleskopsystem mit uneingeschränkter Nutzung und besten optischen
und mechanischen Leistungen. Der Bau von Dall Kirkham Teleskope würde
dies entgegen stehen.
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